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Fraktionserklärung der CVP – Jetzt sind die Kinder an der Reihe!

4. Mai 2020

Natürlich wäre es schön gewesen, ab dem 11. Mai hätten die Schüler wieder „normal“ in die Schule gehen können.

Natürlich wäre es schön gewesen, die Maturaprüfungen hätten wie gewohnt stattgefunden.

Aber wir stecken nun mal in einer „ausserordentlichen Lage“ und sie ist noch lange nicht vorbei. Noch vor einer Woche hatten alle Angst, wir diskutierten Maskenpflicht und nun soll bitte alles so schnell wie möglich über Bord geworfen werden? Wollen wir wirklich riskieren, dass die Ausbreitung wieder Fahrt aufnimmt? Wir klatschten für das Pflegepersonal – nun übernehmen wir doch bitte auch Verantwortung für die Lehrpersonen, die ebenfalls viel geleistet haben. Ebenso ist es an der Zeit, das Interesse unserer Kinder in den Mittelpunkt zu stellen. Mit dem Halbklassenunterricht schützen wir unsere Lehrpersonen und ermöglichen ihnen, individuell auf die Bedürfnisse unserer Kinder einzugehen – jetzt sind endlich unsere Kinder dran!

Die Bildungsdirektorin hat aus unserer Sicht keinesfalls versagt – sondern richtig gehandelt. Während die einen die Öffnung der Schule für verantwortungslos halten, sind die anderen unzufrieden, weil sie weiterhin halbtags zu ihren Kindern schauen müssen. „Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.“
Eine „one size fits all“ Lösung über alle Schulstufen gibt es nicht. Jede Gemeinde und jeder Kanton muss für die jeweiligen Schulen eine passende Lösung finden – Lösungen, welche die bestehenden Ausgangslagen und Anforderungen aller Beteiligten aufnehmen und abdecken können. Dies ist eine entscheidende Stärke unseres föderal organisierten Staatswesens. Unsere Gewohnheiten sind geprägt von Freiheit und Solidarität – daran sollten wir auch in einer Krise festhalten. Also hört auf zu jammern über einen föderalen Flickenteppich.

Leider möchte die SP auf dem Buckel der Corona-Krise viel lieber ihre politisch ideologischen Prägungen durchsetzen und alles an den Vater Staat delegieren. Dass nun sogar die FDP aufspringt und Forderungen und Ansprüche auf Betreuungsplätze stellt, ist befremdend. Wo bitte bleibt die Eigenverantwortung? Erstens hatten berufstätige Eltern schon vor Corona selber dafür zu sorgen, wie sie die Betreuung sicherstellen. Zweitens: Die Krippen waren immer offen und mit der Öffnung der Schulen werden die Gemeinden ihre Tagesstrukturen der Nachfrage entsprechend wieder hochfahren dürfen. Die entsprechende Verordnung zur Sicherstellung der Betreuung für Kinder von Eltern mit systemrelevanten Berufen ist per Ende April ausgelaufen. Somit ist die Einschränkung aufgehoben und Betreuungsplätze stehen allen Eltern offen.
Die Stadt Zürich plant bereits die Notbetreuung plus – 4000 Betreuungsplätze, welche bis am 11. Mai weiter hochgefahren und von allen Eltern in Anspruch genommen werden können. Also wo liegt das Problem? Hier scheinen wohl eher die Forderungen der soeben verlesenen Fraktionserklärung als „lebensfremd“.

Ebenso wird der EDK Versagen bei den Maturitätsprüfungen vorgeworfen. Den Entscheid, im Kanton Zürich keine Maturitätsprüfungen durchzuführen, hat aber, geschätzte Damen und Herren, das von uns gewählte Fachgremium getroffen, welches für pädagogische Fragestellungen zuständig ist: der Bildungsrat!
Wir finden das genauso schade und ja die Vorbereitung auf die Prüfung erlaubt eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Stoff, kann als Stresstest für die weitere berufliche Zukunft gesehen werden und ist für einige lebensprägend. Aber im Sinne einer Gleichbehandlung und Chancengerechtigkeit ist der Entscheid des Bildungsrates der einzig Richtige. Die Konzeption und Durchführung einer angepassten UND rekursfähigen Maturaprüfung würde erhebliche Ressourcen vergeuden. Ressourcen welche auf anderen Stufen dringend nötig sind. Und dies für eine Prüfung, welche kaum selektioniert. Unsere Maturanden haben eine happige Aufnahmeprüfung bestanden, sind sechs oder vier Jahre den Anforderungen gerecht geworden – sie sind auch ohne Prüfungen fit für die Hochschulen.
Begrüssen würden wir aus unserer Sicht, wenn die Abschlussjahrgänge wenigstens einen gemeinsamen Abschluss feiern könnten. Die wegfallende Maturandenwoche wird die grössere Enttäuschung hinterlassen als die nicht durchgeführte Prüfung. Aber dieser Entscheid liegt nicht in unserer Hand!
Ob tatsächlich ab dem 8. Juni wieder Normalbetrieb eingeführt wird, liegt in der Entscheidungskompetenz des Bundesrates. Nehmen wir uns alle an der Nase und geben uns Mühe, damit dies gelingt. Wir müssen dem Virus nicht mit Angst, sondern mit Respekt entgegentreten und uns weiterhin an die Hygienemassnahmen und das Distanzverhalten halten. Damit haben wir bewiesen, dass wir die Pandemie eindämmen und weiterhin eine adäquate medizinische Versorgung sicherstellen können.
Die Bildungsdirektion und die Regierung haben den vorsichtigen Weg gewählt – dieser Weg ist für die CVP der richtige. Machen wir jetzt keine falschen Korrekturen und riskieren eine zweite Welle. Denken wir endlich an unsere Kinder und freuen uns für sie!

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