Auf Danken folgt Franken – bessere Löhne und Anstellungsverhältnisse für medizinisches Pflegepersonal
8. Juni 2020 – Die Wertschätzung und das Ansehen des Pflegepersonals sind in der Bevölkerung sehr gross. Die ausserordentliche Lage durch das Corona-Virus hat uns zusätzlich aufgezeigt, wie hochgradig systemrelevant diese Berufsgruppen sind. Trotz grosser Verantwortung, belastender Schichtarbeit und sich sogar aussetzen an tödliche Risiken wird die Arbeit im Pflegebereich verhältnismässig tief entlöhnt. Fast jede andere Branche verdient im Vergleich, gemäss Staufenbiel Institut, besser. Um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft sicher zu stellen, ist jetzt angesagt, die Löhne und Anstellungsverhältnisse des medizinischen Pflegepersonals genauer anzuschauen und unkorrekte Umstände im Gesundheitswesen zu korrigieren. Wie schon der indirekte Gegenvorschlag der Pflegeinitiative fordert, geht es insbesondere um die Aufwertung des Berufes der Pflegefachkräfte. Unter anderem soll mehr Verantwortung übergeben werden. Die Meinung ist, dass wenn Pflegefachpersonen gemäss ihren fachlichen Qualifikationen mehr Leistungen erbringen können, dies zu einer Entlastung ärztlicher Leistungen und somit zu weniger Arztkosten führen kann. Mehr Kompetenz der Pflegefachleute muss also mit keiner Mengenausweitung verbunden sein, wenn die anderen Akteure entsprechend weniger Leistungen erbringen. Genauso wichtig ist aber eine Entlastung der Pflegefachkräfte. Der Administrationsaufwand hat allgemein zugenommen und auch bei den Pflegemitarbeitern nicht Halt gemacht. Eine grosse Not sehen wir auf der untersten Stufe bei den Pflegeassistenzen. Hier ist der Druck enorm. Personaleinsparungen gehen genau so wenig wie tiefe Löhne und vor allem muss ein ganz grosses Augenmerk auf die Anzahl der Ausbildungsplätze gelegt werden. Dies soll insbesondere über Investitionen in die Ausbildung für ausreichendes Pflegepersonal und einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen erreicht werden.