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Standesinitiative ist nicht die richtige Medizin

20. April 2021 – 20

Versorgungslücken von wichtigen Medikamenten und Wirkstoffen sind bereits seit Jahren ein Dauerbrenner im Gesundheitswesen. „Die Homepage meines Berufskollegen Enea Martinelli, Chef-Spitalapotheker im Berner Oberland gibt hierzu Auskunft www.drugshortage.ch“, so Kantonsrat und Apotheker Lorenz Schmid. Nicht erst seit der Corona-Krise fehlen teils wichtige Medikamente –  vorwiegend Injectabile Medikamente für die Anwendung in Spitälern. Das Phänomen ist ein Schweizerisches Phänomen. „Eine kleine Volkswirtschaft mit Territorialhoheit ist klar im Nachteil bei hochspezialisierten Gütern wie es die Medikamente sind,“ meint Lorenz Schmid weiter. Jedoch bei weiten nicht nur. So beklagt dies auch die Europäische Union Drugshortage in vielen Bereichen, seit Jahrzehnten. Der Hauptgrund für das Fehlen von Medikamenten ist nicht Corona, der Hauptgrund ist der Preisdruck. Nur noch innovative Medikamente werden in Europa bzw. in der Schweiz hergestellt. Die Produktion von Massenmedikamenten findet seit Jahrzehnten in Billiglohnländern wie Pakistan, Indien, China oder auch in der Türkei statt.
Bern arbeitet schon lange, und heute noch intensiver mit unseren europäischen Nachbarn zusammen. Bern wartet nicht auf die «Standesinitiative zur Sicherung der Versorgung mit Medikamenten und Wirkstoffen». Deshalb unterstützte die Mitte-Fraktion die Überweisung der entsprechenden parlamentarischen Initiative auch nicht. Lösungen sind: eine noch engere Zusammenarbeit mit der EU, wozu der Rahmenvertrag eine Basis bieten würde, die Bereitschaft, Mehrkosten der innereuropäischen Produktion mitzutragen und – vielleicht die radikalste aller Ideen – sogar die Abschaffung unserer Zulassungsbehörde Swissmedic.

Für Fragen stehen zur Verfügung:

Yvonne Bürgin, Fraktionspräsidentin, 079 278 11 43
Lorenz Schmid, Kantonsrat, 079 923 13 10

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