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ZKB-Vergütung: Die Mitte schaut kritisch hin

17. April 2023 – Gegen eine Lohndeckelung, wie sie die parlamentarische Initiative «Begrenzung der Maximalvergütung in der ZKB» fordert, wird hauptsächlich das Argument vorgebracht, dass es schwierig sei, ausreichend qualifizierte Fachkräfte zu finden bzw. diese in der Bank zu halten.

Auch wird gemahnt, dass Lohndeckel schädlich für den Wettbewerb seien. Schaut man auf die letzten Jahre inkl. das jüngste Debakel in der Bankenwelt zurück, so kann dies sehr in Frage gestellt werden. Die Frage ist berechtigt, ob mit hohen Löhnen und noch höheren Boni wirklich die besten Fachkräfte gefunden werden. Weiter wird vorgebracht, dass eine Deckelung des CEO-Lohnes Auswirkungen auch auf die Löhne aller anderen Organisationsstufen der Bank hätte. Dem kann widersprochen werden: Beschränkt man die Löhne der obersten Kader, muss man dies auf der unteren Ebenen nicht zwingend tun. Als Konsequenz würde sich die Lohnschere verkleinern.
Im Gegensatz zu anderen Banken, die Skandale produzieren, gibt es um die ZKB in den letzten Jahren kaum Negativschlagzeilen. Auch Lohnexzesse und die Zahlung rekordhoher Boni sind nicht bekannt. Die ZKB ist stetig und profitabel gewachsen und ist sehr erfolgreich unterwegs. Auch im Jahr 2022.
Die Mitte- Fraktion ist der Meinung, dass gute Leistung adäquat entlohnt werden soll. Und bei hervorragendem Geschäftsgang sollen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusätzlich honoriert werden.
Beim genaueren Hinsehen stellen sich dennoch kritische Fragen. Beispielsweise ist die Vergütung der Generaldirektion stark überproportional gestiegen im Vergleich zum Konzerngewinn. Zumal das gute Wirtschaften der ZKB kaum allein auf die Unternehmensspitze zurückzuführen ist, sondern insbesondere auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Front wie auch im Backoffice-Bereich, die eine hervorragende Leistung erbringen und so massgeblich zum superguten Geschäftsgang der ZKB beitragen.
Wird der gesamte Personalaufwand betrachtet, so sank insgesamt das fixe Grundsalär bei gestiegener Anzahl Mitarbeiter. Die variable Vergütung ist hingegen gestiegen. Das ist der falsche Weg, denn hohe Boni setzen falschen Anreize. Es müsste umgekehrt sein: Fixe Löhne sollten angehoben und Boni gesenkt werden.

Auch wenn es aufgrund der aktuellen Geschehnisse in der Bankbranche wie auch der ausgeführten Punkte Gründe gäbe, um in die Vergütungspolitik der ZKB einzugreifen, lehnt Die Mitte die parlamentarische Initiative ab. Denn wir sind der Meinung, dass Lohngrenzen nicht ins Gesetz geschrieben gehören.
Die Verknüpfung der Vergütung des ZKB-CEOs an die Entschädigung des SNB-Präsidenten erachten wir als nicht zielführend. Die SNB als Nationalbank nimmt andere Aufgaben wahr als die ZKB als Universalbank.
Die Mitte verzichtet auf diesen einschneidenden regulatorischen Eingriff, den eine Lohndeckelung bedeuten würde. Vielmehr setzen wir weiterhin auf Selbstregulierung und Eigenverantwortung der ZKB. Gleichzeitig fordern wir die zuständigen Stellen auf, achtsam und besonnen zu sein und eine Lohnpolitik mit Augenmass und Fingerspitzengefühl zu betreiben. Wir werden hinschauen und die Entwicklung der Vergütungspolitik kritisch im Auge behalten.

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